Das zweite Adventswochenende sollten volle 2 Tage für die Kölnerinnen werden: Ein Heimspieltag, eine Auswärtsfahrt und eine Weihnachtsfeier standen auf dem Programm. Letztendlich wurde es noch turbulenter als erwartet:
Das Heimspiel gegen Lüdinghausen am Samstag begann vorbildlich für die Kölnerinnen: Satz 1 und 2 konnten souverän mit 25:19 gewonnen werden. Druckvolle Aufschläge ließen die Lüdinghausenerinnen nur schwer ins Spiel kommen, die Startaufstellung von Katrin Kemper spielte tadellos und machten nahezu zwei Sätze lang keine Wechsel erforderlich. Eine stabile Annahme machte es Stellerin Annika Stenchly möglich ihre Angreiferinnen variabel einzusetzen, die sich zwei Sätze lang gut gegen den hohen Lüdinghausener Block durchsetzen konnten. Nicht nur in der Annahme sondern auch in der Blocksicherung und Abwehr war man hellwach und kratze den ein oder anderen verloren geglaubten Ball noch heraus.
Im dritten Satz wollte Kemper den junkersdorfer „Wir-spielen-immer-fünf-Sätze-auch-wenn-wir-2:0-führen-Fluch“ brechen, in dem Sie mit einigen Wechseln frischen Wind auf das Spielfeld bringen wollte. Allerdings ist dieser Fluch unbrechbar und so häuften sich die Eigenfehler und diese Tatsache erstärkte den Gegner, der mit druckvollen Angaben,die bislang solide Kölner Annahme ins Wanken brachte. Auch die Abwehr der Kölnerinnen stand aufgrund des schnellen Passspiels der Gegnerinnen vor neue Herausforderungen gestellt. Auch die Rückwechsel konnten den Satzgewinn für den Gegner nicht verhindern. Nachdem die FCJlerinnen auch Satz 4 abgeben mussten startet man wie verwandelt in den 5. Satz. Kampfgeist, starke Aufschläge und wenig Eigenfehler ließen den Tiebreak zu einer klaren Angelegenheit für Köln werden. Im Training soll nun vermehrt an dem Durchhaltevermögen gearbeitet werden um in Zukunft auch im 3. Satz eine konstante Leistung abzuliefern.
(Nach dem Sieg gab es die traditionelle Junkersdorfer Weihnachtsfeier mit Damen 1 | Foto: ©Martin Misere)
Mit dem gewonnen Spiel und 2 gewonnenen Punkten auf der Haben Seite folgte am Abend die Weihnachtsfeier. Manch anderer Gast der Weihnachtsfeier wunderte sich über das nahezu „spießige“ Feierverhalten der FCJlerinnen: Alkoholische Getränke fanden ihren Weg an diesem Abend nicht zu den Mädels, was war da bloß Los? Keine Feierfreudigkeit? Nein ganz im Gegenteil: Man genoss die Weihnachtsfeier in vollen Zügen, doch blieb das Team einstimmig nüchtern um mit voller Power am nächsten Tag Gladbeck entgegen treten zu können. Ganz uncharakteristisch verließ der Großteil der Mannschaft die Feier aus diesem Grund bereits kurz nach der Geisterstunde.
Am Morgen des 2.Advents genügte ein einziger Blick aus dem Fenster um die für kölner Bedingungen untypsichen Verhältnisse zu begreifen: stärker Schneefall, ungeräumte Straßen, eine Stadt die durch Wetterchaos selbst im Chaos versinkt. Kölns Reaktion lautete daher: Abfahrt so früh wie möglich, schließlich weiß man ja nie. Also ging es um 12:15Uhr für den 12er Kader los. Wie die Fahrt für die 3 separat fahrende Autos weiterging lassen spätere Internetposts am besten zusammenfassen: #40kmaufderautobahn #heuteeskaliereich #gladbeckniemalsinsicht #50kmnach4stunden #autobahndicht #landstraßedicht #FCJAutoanschiebetrupp #mehrstoppalsgo
Und das war noch lange nicht alles: alle 3 separat fahrende Autos kamen kaum vom Fleck. Während die einen auf der Autobahn feststeckten, ging es auf der Landstraße auch nicht vorwärts. Insgesamt waren die Bedingungen mehr als katastrophal. Die Bilanz des Tages hieß: Mehrere feststeckende Autos mit geballten Kräften aus dem Weg geschoben um 10 min später zur nächsten Wegblockade zu gelangen. Als wäre das nicht schon genug schlitterte zu guter Letzt noch ein Auto auf der komplett vereisten Landstraße in den Sieben-Sitzer der Kölnerinnen. Zwar war es nur ein leichter Unfall aber für alle war klar – so konnte die (Nicht)Fahrt nicht weiter gehen: eine Fortsetzung der Hinfahrt nach Gladbeck bei den Bedingungen grenzte an Unverantwortlichkeit und es wäre fraglich gewesen, ob man die Gegner überhaupt noch am selben Tag erreicht hätte. Deshalb lautete die einzige Lösung: Spielabsage.
Der Nachholtermin wird in Zukunft bekannt gegeben. Das Team bedankt sich für das Verständnis der Gladbeckerinnen bezüglich der unvorhergesehenen kurzfristigen Spielabsage. Glücklicherweise haben es alle 3 Autos an diesem Abend nach vielen abenteuerlichen Stunden nach Hause geschafft. Mit eiskalten Füßen, roten Nasen und geschafft von Abenteuer und Nervenkitzel endete die Fahrt an diesem Tag an dem selben Punkt wo sie angefangen hatte.