VB Damen II: Nur ein Punkt aus dem Spitzenspiel

Wir hatten es selbst in der Hand als es am vergangenen Samstag für uns nach Gladbeck zum Spitzenspiel der Regionalliga West ging. Mit einer 23:20-Führung im Vierten Satz, nach dem man bereits Satz 1 und 3 für sich entschieden hatte, hätten nur zwei Punkte zum riesen Erfolg gegen den ungeschlagenen Tabellenführer reichen können. Doch es kam anders…

 

Nach dem am Freitag der 11.11. (Karnevalsbeginn in Köln) von den Kölnerinnen gebührend gefeiert werden konnte, da das Training auf den Donnerstag vorverlegt wurde, kam die Reserve aus Junkersdorf mit einem vollen und motivierten Kader im Ruhrgebiet an.

 

Coach Ladi schickte zu Beginn seine vermutlich stärkste Sechs aufs Feld um den Kampf um die Tabellenspitze zu eröffnen. Von der Feierei war gleich zu Beginn keine Spur mehr zu sehen: Gleich gingen die Kölnerinnen mit genau den richtigen Mitteln und vier Punkten in Folge in Führung. Hier ein cleverer Cut shot, da ein fest geschlagener Hammer und eine exzellente Abwehr sorgten schnell für Ruhe in der Gladbecker Halle und für eine zwischenzeitliche 12:5 Führung. Gegen Ende wurde jedoch vor allem die Annahme auf junkersdorfer Seite schlechter und das Spiel wieder enger (19:17 / 20:19), sodass Anna Kadlec auf ihrer Diagonalposition mit in die Annahme kam und ihren Job direkt gut machte. Mit kühlem Kopf und guten Aufschlägen von Kapitänin Kirsten Tälkers gelang so der erste Satzgewinn (25:23).

 

Im Zweiten Satz wurde kurz umgestellt: Es begann die bereits am Ende des ersten Satzes für das Geburtstagskind Anika Wucherer eingewechselte Maren Beiderwellen auf der Außenposition. Jedoch wurde der Start gehörig verschlafen und so lag man schnell mit 3:10 hinten. Schnell handelte Trainer Patrick Ladermann und brachte frischen Wind mit Annika Brück über die diagonale Position und tauschte Anika für Maren. Eine Aktion mit Erfolg: Die Domstädterinnen fanden zur alter Stärke und drehten den Spielverlauf kurzfristig in eine 14:13- und 16:14-Führung. Doch die vor allem über die Mitte gut agierenden Gladbeckerinnen entschieden letztendlich diesen Satz mit 22:25 für sich.

 

VB Damen II: Nur ein Punkt aus dem Spitzenspiel

 

Ani und Annika durften bleiben und den dritten Satz beginnen. Nun auf einander eingespielt, gestaltete sich dieser relativ ausgeglichen, jedoch mit einer ständigen 2 bis 3-Punkte-Führung auf Kölner Seite. Zwischenzeitlich zeigte die Anzeigetafel sogar einen Punktstand von 17:11. Als der Gegner nach drei Punkten in Folge anzuschließen schien, entschied sich der Junkersdorfer Trainer beim Stand von 17:14 dafür das Personal auf der Diagonalposition wieder zu tauschen. Ein kleiner Weckruf für die Kölnerinnen der  für die Stände 21:14 und 25:16 sorgte.

 

Der vierte Satz sollte es nun werden: Die Chance dem Tabellenführer die erste Niederlage der Saison hinzuzufügen. Jedoch hatte der Schiedsrichter dieses Spieles, etwas ganz anderes im Sinn und führte kurz um eine neue Regel ein: Sollte der ERSTE BALL irgendwie gepritscht oder mit beiden Händen oberhalb des Kopfes angenommen werden, so wird er als „gehoben“ raus gepfiffen. Dieser Satz begann wie der vorherige: Ausgeglichen, jedoch mit einer stetigen Führung der Reserve aus Köln. Bis zu dem Zeitpunkt als der Referee seine neue Regel einführte. Gleich zwei, fast aufeinander folgende Bälle pfiff dieser auf Junkersdorfer Seite raus. Und so schmolz der Vorsprung (22:22) und Unsicherheit und Wut machten sich breit und sorgten für eine Reihe von Eigenfehlern. So ging der entscheidende 4. Satz an Gladbeck und die Zuschauer bekamen einen Tie-Break zu sehen.

 

Diese Unsicherheit und das Unverständnis hatte von nun an die Gäste im Griff. Doch der Kampf ging weiter und ans aufgeben war nicht zu denken. Gladbeck legte ständig vor, doch Junkersdorf zog nach (3:3 / 3:6 / 7:7) bis zum Ende der Druck und die Unsicherheit zu Groß wurde. Eigenfehler beherrschten das Bild auf Kölner Seite und so war es ein Aufschlag der im Netz landete, der die Niederlage der Damen aus Köln besiegelte.

 

„Natürlich verstehe ich die Enttäuschung der Mädels nach so einem Spiel, jedoch können wir alles in allem heute mit unserer Leistung zufrieden sein. Wir haben hart gekämpft, extrem gut gesichert und waren auch im Aufschlag sehr gut. Doch Gladbeck hat vor allem durch ihre starke Annahme und die Nadelstiche über die Mitte überzeugen können. Wenn wir bei den nächsten Spielen in Drucksituationen cooler und mit Übersicht reagieren können, dann stehen uns alle Türen offen,“ so Trainer Patrick Ladermann.

 

Für den FCJ Köln II spielten: Kirsten Talkes, Anna-Lena Krüger, Denise von Pidoll, Kim Stemplinger, Anika Wucherer, Tessa Möller, Anna Kadlec, Annika Brück, Nele Hellmann, Jenny Begall, Maren Beiderwellen und Annika Stenchly.

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